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Skimming - Betrug an Geldautomaten nimmt weiter zu

Im Jahr 2010 wurden in Deutschland etwa 55 Prozent mehr Betrugsfälle an Geldautomaten registriert als noch im Jahr zuvor: Dies gab das Bundeskriminalamt (BKA) kürzlich auf einer Pressekonferenz bekannt.

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Geldautomaten: Opfer von Skimming-Angriffen
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

So wurden 2010 nach Angaben des BKA insgesamt 3183 Angriffe auf Geldautomaten verzeichnet, im Jahre 2009 waren es noch 2058 Fälle. Besonders betroffen von den sogenannten Skimming-Angriffen waren dabei Geldautomaten in hoch frequentierten Gebieten wie Bahnhöfen oder Fußgängerzonen.

Die Methoden, mit denen die Betrüger versuchten, Zugang zu den Kartendaten der Bankkunden zu erlangen, blieben weitgehend unverändert: Die Täter installierten Kameras oberhalb der PIN-Tastatur der Geldautomaten oder im Bereich der Raumdecke. Weiterhin wurden Tastatur-Attrappen verwendet, welche die Eingaben der Nutzer aufzeichnen und den Original-Tastaturen täuschend ähnlich sehen.

Das die Skimming-Attacken auch das Vertrauen der Kunden in die Banken mindern, möchte eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung PUTZ & PARTNER belegen: So sind gut zwei Drittel der Deutschen der Meinung, das Image der Banken sei gesunken, weil diese zuwenig gegen die Manipulation an den Geldautomaten unternehmen.

Ein Problem bei den Skimming-Angriffen stellen die Magnetstreifen der Bankkarten dar: Diese können von den Betrügern ausgelesen und auf Blankokarten kopiert werden. Zusammen mit der PIN können die Angreifer dann auf das Konto des Karteninhabers zugreifen. Eine Alternative zum unsicheren Magnetstreifen bietet möglicherweise die verschlüsselte Speicherung der Bankdaten auf EMV-Chips dar.

Wie das Magazin Golem berichtet, kann es allerdings noch einige Zeit dauern, bis EC-Karten ohne Magnetstreifen von den Banken ausgegeben werden. Schutz gegen das Skimming bieten nach Angaben des BKA Maßnahmen wie das "Magstripe-Controlling", welches den Einsatz der Bankkarte in Risikoländern unterbindet oder begrenzt.

Jedoch müssten diese flächendeckend von allen Kreditinstituten eingesetzt werden, um effektiv zu wirken. So wäre es etwa möglich, dass Kunden ihren Magnetstreifen erst aktivieren müssten, bevor sie ihre Karten in "Nicht-Chip-Ländern" einsetzen können.