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Finanzpolitik: Twitter-Protestwelle in den USA

Viele US-Bürger sind sauer - und machen in ihrer Wut vom Online-Dienst Twitter Gebrauch. Es geht um die Haushaltsstreit in den USA und die Abgeordneten in Washington, die es nicht schaffen, einen Kompromiss in der Schuldenfrage zu finden.

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Social Media und Politik
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Von einer regelrechten "Twitter-Wutwelle" spricht etwa der Spiegel: Zehntausende Internetnutzer kommentierten in den letzten Tagen die Schuldendebatte und machten ihrem Ärger Luft.

#fuckyouwashington ist das "Hashtag" unter dem die Reaktionen der Bürger auf Twitter gebündelt werden. Losgetreten hat den Sturm der Empörung der US-Blogger und Professor für Journalistik Jeff Jarvis, wie das Handelsblatt berichtete.

Der zeigte sich angesichts der Dynamik, die seine Bemerkung auslöste, selber überrascht. Der Ärger der US-Bürger richtet sich insbesondere auch gegen die Republikaner und ihre Blockadehaltung: Diesen wird vorgeworfen, den Schuldenstreit als wahlkampftaktisches Instrument zu missbrauchen und die Interessen der politischen Parteien über die Interessen des Landes zu stellen.

Aber auch die Demokraten und Präsident Barack Obama werden auf Twitter teilweise heftig kritisiert. Sollte bis kommenden Dienstag keine Einigung über eine Anhebung der US-Schuldengrenze getroffen werden, droht den USA die Zahlungsunfähigkeit. Mit möglicherweise unabsehbaren Folgen für die gesamte Weltwirtschaft.

Medien berichten angesichts der aktuellen Twitter-Welle in den USA bereits von einer "Revolution", vergleichbar mit den Ereignissen in Ägypten oder Libyen. Auch wenn dies sicherlich etwas übertrieben sein mag, ist die Massendynamik des Phänomens dennoch erstaunlich.

Generell gehen die Analysen über die Rolle von Social Media Diensten wie Twitter bei der Organisation von politischen Bewegungen und Protesten auseinander (Mehr zu diesem Phänomen gibt es beispielweise auf www.politik-digital.de).

Es bleibt festzuhalten: Aus der spontanen Äußerung eines Bloggers, ist quasi über Nacht ein landesweiter Proteststurm geworden. Natürlich liegen die Ursachen für den Ärger der US-Bürger außerhalb der Grenzen des Internet. Das Medium Twitter dürfte dennoch eine nicht unwesentliche Rolle dabei gespielt haben, diese zu kanalisieren.